Präsentation:
Die Präsentationsfolien von Markus Lamprecht finden Sie hier.
Live-Stream zur Präsentation:
Live-Stream „Runder Tisch“:
Zusätzliche Fragen aus dem Chat:
- Wie würden Sie die Bedürnisse des ungebundenen Sports einholen? Es fehlen ja die Ansprechpartner*innen. Und damit steigt auch das Risiko an den Wünschen vorbei zu planen.
Antwort Markus Lamprecht: Ja, das ist nicht so einfach. Wir machen dies über Befragungen wie Sport Schweiz. Bewusst befragen wir aber nur alle sechs Jahre. Man muss aufpassen, dass man es nicht übertreibt mit Befragungen. Es gibt (zu) viele und die Leute verlieren das Interesse. Etwas anders sieht es aus, wenn man eine klare Nutzergruppe befragen kann (z.B. Nutzer/innen eines Schwimmbades). Da ist die Teilnahme jeweils gut und die Befragten sehen auch einen direkten Nutzen. Statt Befragungen würde ich auch Zählungen oder Beobachtungen empfehlen.
- Wie schätzen Sie die prozentuale Verteilung bei den klassischen Sportarten für die Zukunft ein? Z.B. Fussball, Schwimmen oder Eissport, denken Sie dass sich diese Zahlen in 10-20 Jahren grosse Abweichungen zeigen könnten? Frage im Hinblick auf Sportanlagenplanung.
Antwort Markus Lamprecht: Die Schwierigkeit, dass wir mit aktuellen Zahlen Sportanlagen für die Zukunft planen müssen, lässt sich nicht einfach lösen. Wir wissen nicht, was in 10 oder 20 Jahren sein wird. Allgemein sollten wir aber unterscheiden zwischen kurzfristigen Trends und längerfristigen Entwicklungen. Fussball, Schwimmen und Eissport werden sicher auch in 20 Jahren noch beliebt sein. Wenn wir uns die neuesten Entwicklungen und auch die grossen gesellschaftlichen Veränderungen (z.B. demografischer Wandel, Individualisierung, Migrationsbewegungen, Aktiv bis in hohe Alter, Gesundheitsförderung etc. ) anschauen, gibt es beim Schwimmen wohl mehr Potential als beim Fussball (wo der Zenit vermutlich überschritten ist). Flexibilität und Multifunktionalität sind im Anlagebau sicher ein guter Rat.
- Was denken Sie, weshalb die Schweiz im Vergleich mit den nordischen Ländern trotzdem noch Optimierungspotential hat?
Antwort Markus Lamprecht: Wohl am ehesten bei der Sportaktivität von Personen mit tieferer Bildung, tieferem Einkommen sowie Migrationshintergrund. Da gibt es nach wie vor einen sozialen Gradienten, der in den letzten 20 Jahren nicht abgenommen hat. Auch Personen in prekäreren Verhältnissen treiben heute zwar mehr Sport, wir können aber kein Aufholen (wie bei den Frauen, älteren Personen oder in der lateinischen Schweiz) feststellen.